International Vegetarian Union (IVU)
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Ein Kongress Tag in Lindau (D)

EVU News, Ausgabe 1, 1996


Im November 1995 waren mehrere Gruppen (vegetarische, vegane, tierschützerische und tierrechtlerische) aus Deutschland, Öesterreich und der Schweiz zusammen gekommen, um eine Aktionsgemeinschaft zu bilden und ihre Kräfte zu vereinigen: Die "D-A-CH" Aktionsgemeinschaft der drei Bodenseeländer war geboren! Am 2. März 1996 organisierten die Regionalgruppe des Vegetarier-Bund Deutschlands und die Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus (SVV) einen ersten Anlass: Den Kongress-Tag in Lindau am Bodensee.

Am Morgen gab es ein Netzwerktreffen verschiedener einschlägiger Gruppen (mit Info-Tischen), aus Deutschland, Öesterreich und der Schweiz, mit dem Ziel sich kennenzulernen und eine Zusammenarbeit zu planen.

Am Nachmittag standen mehrere Vorträge auf dem Programm:

1. Charlotte Probst, eine Lehrerin aus Öesterreich stellte ihr Projekt "Tierschutz im Unterricht" vor.

2. Medizin-Ergebnisse der weltweiten Vegetarierstudien. Laut Dr. Werner Hartinger (D) gibt es keinen Zweifel, dass nur eine vegetarische Lebensweise die Menschheit und unseren Planeten retten kann, wie Albert Einstein bereits vor vielen Jahren gesagt hat: "Nichts wird die Chancen für ein Ueberleben auf der Erde so steigern, wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung." Dr. Hartingers Vortrag wird in einer der nächsten EVU News veröffentlicht werden.

3. Dr. Walter Schmidt (D) sprach über Rinderwahnsinn (BSE) , seine Geschichte, Entwicklung und die Verbindung zur Creutzfeld-Jakob-Erkrankung. Der sehr interessante Vortrag wird in der nächsen EVU News in Englisch erscheinen.

4. Der Autor, Philosoph und Berater für ethische Fragen bei "Animal Peace", Dr. Helmut Kaplan (rechts - A) sprach über die Rechte der Tiere in seinem Vortrag."Dürfen wir Tiere essen?" Tiere unterscheiden sich von den Menschen, so wie die Menschen untereinander auch nicht gleich sind. Wo sie jedoch die gleichen Interessen haben, wie z.B. das Interesse zu essen und zu leben, haben alle die gleichen Rechte, sagte er. Dr. Kaplan arbeitet an einem fundamentalen Werk über Tierrechte: "Die Tierrechtsbewegung, philosophische Grundlagen -politische Ziele." (Er sucht einen Sponsor.)
See: Vegetarian or Vegan and "Humans come first!" by Dr.Kaplan (English).

5. Die Schweizer Fotografin Jetti Langhans zeigte ihre Dia-Schau "Crescendo", die am Europäischen Festival die Bronze Medaille gewonnen hat. Die Schau handelte von der Ausbeutung der Tiere und der Natur und zeigte, wie solches Tun auf den Menschen zurückfällt. Die Schau war sehr eindrucksvoll und zeigte Bilder aus Tierfabriken und Tierversuchslabors, die für einige der Besucher (über 200) zu viel waren. Der Anblick solch grosser Leiden unschuldiger Kreaturen gibt uns die Kraft, weiter gegen solche Missbräuche zu kämpfen.

6. Edith Zellweger sprach über Tierschutz in der Schweiz. Die Schweizer Bevölkerung ist überzeugt, das beste Tierschutzgesetz der Welt zu haben. Doch wie sieht die Anwendung aus? Edith Zellweger zeigte, dass Theorie und Praxis zweierlei sind, dass die Gesetze nicht eingehalten werden, dass die Gesetzeshüter nicht ihre Pflicht tun und dass zu viele Kompromisse gemacht werden.

7. Reiner Degen (D) sprach zum Schluss über Landwirtschaft, Energie Umweltschutz und Alternativen für Landwirtschaft und Wirtschaft.

- Sigrid De Leo