International Vegetarian Union (IVU)
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Vegetarier-Bund Deutschlands


Die Entstehung der vegetarischen Vereine
Entwicklung des Vereinswesens bis 1945

Jahrhundert der Vereine
Das 19. Jahrhundert wird in der Forschung oft als „Jahrhundert der Vereine“ bezeichnet. Jede Aktivität, ob Fahrradfahren organisierte sich in verein. Vereinsarbeit war eine der wenigen Möglichkeiten des aktiven Einsatzes für eine Sache; jegliche politische Aktivität war aufgrund restriktiver Gesetze nach der gescheiterten 48er Revolution praktisch unmöglich geworden. Auch die Sozialistengesetze, in den 1870er und 1880er Jahren unter Reichskanzler Bismarck erlassen, verboten jegliche Parteibildung oder politisches Engagememt außerhalb der bestehenden Parteien. Vereine waren nur auf lokaler Ebene zugelassen. So beginnen auch die Bestrebungen der Lebensreformbewegung und insbesondere des Vegetarismus sich in örtlichen Vereinen zu organisieren. Im Laufe der Jahrzehnte nach 1867 entstand eine Vielzahl von Vereinen, Organisationen und Vereinszeitschriften, auf die Folgenden nicht alle eingegangen werden soll.

Nur erwähnt sei, daß die Mitgliederzahlen der vegetarischen Organisationen um die Jahrhundertwende bereits bei mehr als 2000 lag. Nach 1918 steig ihre Zahl jedoch nicht mehr nennenswert. Heute ist der Organisationsgrad der Vegetarier niedriger. Allgemein läßt sich heutzutage das Phänomen beobachten, daß weit weniger Menschen Vereinen beitreten als das etwa in der Kaiserzeit um 1900 der Fall gewesen war, obwohl sie sich mit den Vereinszeilen durchaus identifizieren koennten.

Deutscher Verein für natürliche Lebensweise
Vor über 120 Jahren wurde der erste vegetarische Verein in Deutschland gegründet. Der „Deutsche Verein für natürliche Lebensweise“ wurde 1867 von Eduard Baltzer ins Leben gerufen. Die erste vegetarische Zeitschrift, gleichzeitig Vereinsblatt des Baltzerschen Vereins, was das „Vereinsblatt für Freunde der natürlichen Lebensweise“. Nach dem Tod Baltzers wurde ein neuer Name für das Blatt gewählt: Thalysia - zahlreiche vegetarische Gaststätten nannten sich ebenfalls so. Der Name Thalysia leitete sich ab aus der antiken Bedeutung des Wortes: im antiken Griechenland entsprach Thalysia dem heutigen Brauch des Erntedankfestes.

Neben dem Baltzerschen Verein entstanden in den Jahren nach 1867 mehrere,weitgehend unabhängige, lokale Vereinigungen mit jeweils eigenen Vereinsblättern. Der berühmteste ist der von Gustav Struve 1868, also ein Jahr nach der Baltzerschen Gründung, gegründete „Stuttgarter Vegetarierverein“, der bis heute unter dem namen „Vegetarische Gesellschaft Stuttgart“ existiert.

Dieser Stuttgarter Verein weitete sich 1877 zum „Süddeutschen Vegetarierverein“ aus und hielt im selben Jahre den „1. Süddeutschen Vegetarier-Congreß“ ab, auf dem insbesondere die Frage der vegetarischen Frauenbewegung diskutiert wurde.

Neben den ersten vegetarischen Zentren Nordhausen (Baltzer) und Stuttgart (Struve) waren seit den späten 1870er Jahren vor allem die Vegetarier in Berlin aktiv: Unter der Leitung des vegetarischen Schriftstellers Robert Springer entstand 1879 der „Deutsche Verein für harmonische Lebenweise“. Diese Organisation gab die „Vegetarische Rundschau“ heraus.

Gründungsjahr 1892 - Deutscher Vegetarier-Bund
Das vorliegende Sonderheft ist einem Ereignis gewidmet, das sich in diesem Jahr zum hundersten Mal jährt: der gründung des „Deutschen Vegetarier-Bundes“. 1892 wurde in der vegetarischen Geschichte ein Jahr der Vereinsfusion. In der vegetarischen Vereinsgeschichte kurz nach 1945 ging man davon aus, daß der Vegetarierbund 1902 gegründet wurde. Erneute Quellenstudien für meine in dieser Zeitschrift auszugsweise veröffentlichte Magisterarbeit über die Geschichte des Vegearismus im Kaiserreich (1870-1914) stellten das angegebene Jahr 1902 jedoch als. Übertragungsfehler heraus. Die Originaltexte sprechen eindeutig von einer gründung zehn Jahre zuvor - 1892.

Die Vereinsorganisation „Deutscher Verein für natürliche Lebensweise“ und der Berliner „Deutsche Verein für harmonische Lebensweise“ schlossen sich in diesem Jahr zum „Deutscher Vegetarier-bund“ zusammen:
Alle Mitglieder des Deutschen Vereins für natürliche Lebensweise“ werden hierdurch freundlichst eingeladen, an der am 6. - 8. Juni dieses Jahres in Liepzig stattfindenden allgemeinen Versammlung der deutschen Vegetarier teilzunehmen. Die Versammlung hat den Zweck, eine Vereinigung sämtlicher deutschen Vegetarier zu einem Bunde und damit die gewünscht Verschmelzung der beiden deutschen Vereine herbeizuführen“ (Der Vegetarier, 15, 5. 1892, S.74)

Sitz dieses reichsweiten Vereins wird Leipzig, wo Anfang 1892 ein Vegetarier-Kongreß veranstaltet wird. Die gründungversammlung findet am 7. Juni 1892, in der Leipziger vegetarischen Gaststätte Pomona, Kurprinzenstraße 3, statt, Leider existiert diese vegetarische Gaststätte heute nicht mehr; lediglich das Gebäude, in dessen 1. Obergeschoß sich das Restaurant befand, ist bis heute erhalten geblieben. Es befindet sich in der Leipziger Altstadt, nicht vom Neuen Rathaus entfernt, nahe des Verkehrsknotenpunktes Roßplatz. Die Kurpinzsrtasse wird man heute vergeblich auf dem Stadtplan von Leipzig suchen - nach 1945 wurde sie in Grünwaldstraße umbenannt. Die Abbildung zeigt das haus im Herbst vergangen Jahres aufgenommen.

Verhandlungsleiter wird der engagierte Vegetarier und Schriftsteller Dr. Paul Andries, der ein Jahr später die bekannte Schrift „Der Vegetarismus und die Einwaende seiner Gegner“ veröffentlichen wird. Die Wahl des ersten Vorsitzenden des neuen Vereins fällt auf den Lehrer Ernst Hering, der Inhaber der Gaststätte, Gustav Radtke, wird zum 2. Geschäftsführer gewählt. Die Zahl der anwesenden gründungsmitglieder beträgt 18.

Im handsgeschriebenen Protokoll der gründungsversammlung wurde der Zweck des Vereins festgehalten „Zweck des Deutschen Vegetarier-Bundes ist die Förderung und Verbreitung des Vegetarismus, dessen Hauptforderung in der Pflege edlen und wahren Menschentums auf Grundlage der Fleischenthaltung besteht.“

Die Satzung des „Deutschen Vegetarier-Bundes“ soll hier nur auszugsweise wiedergegeben werden:

1. Nam und Sitz des Vereins
Der „Deutsche Vegetarier-Bund“ hat seinen Sitz in Leipzig und genießt unter dem Namen „Deutscher Vegetarier-Bund“ das Recht einer juristischen Person.

2. Zweck des Vereins
Der Zweck des „Deutschen Vegetarier-Bundes“ ist die Förderung und Verbreitung des Vegetarismus, dessen Hauptforderung in der pflege edlen und wahren Menschentums auf Grundlage der fleischlosen Diaet besteht ...

„Der Bund soll eine ideale, aber auch eine durchaus praktische Institution sein, Als ideale Institution hat er die Aufgabe, den Vegetarismus zu pflegen, dessen Hauptforderung, wie es is in Paragraph 2 der Satzungen heisst, in der Pflege edlen und wahren Menschentumes auf Grundlage der fleischlosen Diät besteht... Hierbei werden aber schon die praktischen Aufgaben des Bundes berührt. Dieselben bestehen namentlich darin, alles zu thun, um einen festen Zusammenhang der Vegetarier untereinander zu ermöglichen und dadurch eine Macht zu bilden die mehr zu wirken im stande ist als der Einzelne“ (Vegetarische Warte, Januar 1896, S. 3f)

Das Gründungsfestessen
Der 7. Juni wird mit einem festlichen Abendessen in der Gaststätte Pomona beendet:

GRÜENKERNSUPPE
BLUMENKHOL
MIT LINSENKOTELETTS
SCHOTEN MIT KAROTTEN
UND SCHMORKARTOFFELN
MAKKARONI MIT BUTTER
UND PARMESANKAESE
NUßSPIESE
QUARK MIT BUTTER
FEINSTES OBST

Dem „Deutschen Vegetarier-Bund“ treten in den Monaten und Jahren nach gründung zahlreiche Einzelpersonen und Vereine bei. So haben sich bis Ende 1893 folgende vegetarischen Lokalvereine angeschlossen: Berlin, Chemnitz, Frankfurt/M., Glauchau, Hannover, Hamburg, Leipzig, Magdeburg, Meissen, Zürich sowie die vegetarischen Siedlungen Eden-Orianenburg bei Berlin und Heimgarten bei Bülach in der Schweiz. Bereits drei Jahre nach gründung zählt der neue Verein über 900 Mitglieder, 1903 über 1300 Mitglieder. Organ wird die Vegetarische Rundschau, später auch zeitweise „Vegearische Rundschau. Vegetarische Warte“. Ein erster Bundestag findet im April 1893 in Hannover statt. Bestehen auch neben dem „Deutschen Vegetarier-Bund“ in den folgenden Jahren regionale Organisationen, so war dieser Verein der erste erfolgreiche Versuch einer überregionalen, reichsweiten Vegetarierorganisation. Der „Deutche Vegetarierbund“ blieb bis ins Jahr 1935 bestehen.

Für den Deutschen Vegetarier-Bund war das Werben von Mitgliedern eine wichtige Aufgabe. So wird auf der Titelseite der Vegetarischen Warte von 1920 (Nr 2) zur Werbung neuer Mitglieder aufgerufen:
„.. und es unbedingt notwendig, daß alle Mitglieder des Deutschen Vegetarier-Bundes dem einzigen rein gemeinnützigen vegetarischen Unternehmen die Treue bewahren und stets darauf bedacht sind, dem Deutschen Vegetarier-Bund ... neue Mitglieder zuzuführen und der Bundeszeitschrift neue Bezieher zu gewinnen.“

Die Verein bis 1933
für die weiteren Ausführungen für die Jahre nach 1933 ist auf eine klare Trennung der einzelnen Vereine hinzuweisen. Die Gruppe der Vegetarier und Lebensreformer war wie auch sonstige Organisationen und Gruppierungen keine homogene Gruppe.

Dresden wurde durch die Person des Vegetariers Georg Försters zu einem weiteren Zentrum der vegetarischen Bewegung neben Leipzig. In Dresden hatte sich bereits 1881 ein lokaler Vegetarier-Verein gebildet. 1910 folgte ein „Verein vegetarischer Frauen“, dem Martha Förster, die Ehefrau Georg Försters als Mibegruenderin ab 1912 als Vorsitzende angehörte. Im August 1913 wurde von Georg Förster die „Deutsche Vegetarische Gesellschaft“ ins Leben gerufen.

[George Forster was secretary of the Dresden Society in 1908, and present at the first IVU Congress. ]

In Berlin wurde 1918 der „Verband deutscher vegetarier-vereine“ gegründet dessen Vereinblatt der „Vegetarische Bote“ und ab 1926 die „Vegetarische Presse“ war.

In den Jahren Weimarer Republik existieren demnach zwei Vereine nebeneinander, die überregional verbreitet waren:
-- Deutscher Vegetarier-Bund, Leipzig (1892 gegründet)
-- Verband deutscher Vegetarier-Vereine, Berlin (1918 gegründet), angegliedert war ihm die „Deutscher Vegetariersche Gesellschaft“, Dresden (1913 gegründet)

Die Gesamtzahl der organisierten Vegetarier war 1930 geringer als in den 1890er Jahren. Es gab 26 vegetarische Vereine. Der Verband deutscher Vegetarier-Vereine hatte Ende der 20er Jahre etwa 30% aller organisierter Vegetarier; über die Mitgliederzahlen des Deutschen Vegetarier-Bundes liegen für diesen Zeitraum keine Zahlen vor. Die Zahl der Vegetarier in Deutschland wurde auf etwa 200,000 geschätzt. Diese Entwicklung wurde als der „Tiefstand der vegetarischen Bewegung in Deutschland“ bezeichnet (Vegetarische Presse 1930, S. 91f)

Im Jahr 1930 trat auf dem 2. Deutschen Vegetariertag in Dresden eine entscheidende Umstrukturierung der vegetarischen Bewegung ein. Die Deutsche Vegetarische Gesellschaft (Georg Förster) und der Verein vegetarischer Frauen (Martha Förster) traten aufgrund vereinsinterner Auseinandersetzungen aus dem Verband Deutscher Vegetarier-Verein aus. Damit war der Verband praktisch arbeitsunfähig. Zusammen mit den Verein vegetarischer Frauen gründet die Deutsche Vegetarische Gesellschaft einen neuen vegetarischen Bund: den „Deutschen Vegetarier-Verband“. Vorsitzender und Schriftleiter des Organs „Vegetarische Presse“ wurde Georg Förster. War dieser neue Verein sowohl in seiner Struktur wie in seinen Zielsetzungen und Aktivitäten auch sehrauf die Person Georg Förster zentriert, ist doch erwähnenswert, daß die Mitgliederzahlen in den naechsten Jahren erheblich anstiegen.

Neben seiner leitenden Funktion im „Deutschen Vegetarier-Verband“ war Georg Förster maßgeblich bei der gründung des „Bundes vegetarischer Erholungsheime und Gaststätten 1930 beteiligt.

Die beiden vegetarischen Organisationen sahen sich als Konkurrenzvereine und arbeiten nicht zusammen: So findet sich in den Nachrichten der „Vegetarischen Presse“ keinerlei Hinweis auf die Existenz des „Deutschen Vegetarier-Bundes“ oder etwaige Veranstaltungen.

Der Deutsche Vegetarier-Bund nach 1933
Die Jahr nach der nationalsozialistischen Machtergreifung waren für den Deutschen Vegetarier-Bund, der im Juni 1932 sein 40 jähriges Bestehen feiern konnte, mit erheblichen Schwierigkeiten belastet. Der Bund bestand noch zwei Jahre bis 1935 weiter Während die „Vegetarische Presse“ des Försterschen Vereins in ihren Artikeln sich rasch den neuen politischen. Umständen anpaßt und sich arrangiert, wird es für den „Deutschen Vegetarier-Bund“ immer schwieriger, sich der drohenden Gleichshaltung zu entziehen und die Vereinsarbeit in gewohnter Weise aufrechtzuerhalten.

Am 3. Oktober 1934 wurde die „Deutsche Gesellshaft für Lebensreform“ gegründet. Diese „befugte und bevollmächtigte Vertretung der Reformbewegung im unmittelbaren Zusammenhang mit der NSDAP“ wurde direkt dem Sachverstaendignrat für Volksgesundheit unterstellt und hatte als übergeordnete Organisation die Aufgabe die verschiedenen zur Lebensreformbewegung zählenden Vereine und Gruppierungen einzugliedern. Das Jahr 1935 wurde das Jahr der Gleichschaltung sämtlicher lebensreformerischer und vegetarischer vereine.

Die bevorstehende Eingliederung in die übergreifende Organisation „Gesellschaft für Lebenreform“ und damit der Verlust des über vierzigjährigen eigenstvndigen Bestehens des Vereins bewegte den „Deutschen Vegetariersbund“, die Auflösung zu veranlassen. Der erste damalige Bundesvorsitzende Bruno Wolff sowie der Bundesschatzmeister Adelbert Nanterborg unterzeichneten am 18. Ferbruar 1935 die notarielle Auflösung des „Deutschen Vegetariersbundes“. Die Auflösung war von einer Urabstimmung, an der 108 stimmberechtigte Mitglieder teilgenommen hatten, am 5, 2, 1935 bestaetigt worden.

Den mitgliedern war im Januar des Jahres 1935 folgendes Schreiben zugesandt worden, das hier auszugsweise wiedergegeben werden soll:
„Am die stimmerberechten Mitglieder des Deutschen Vegetarier-Bund, ... Der Deutsche Vegetarier-Bund ist ein Kampfbund gewesen, und die für seine Idee gestritten haben, werden an die Kampfzeiten stets mit besonderem Hochgefühl zurueckdenken. Im heutigen Staate ist Kampf für Ziele, die die Staatsleitung nicht billigt, unstatthaft (vergleiche Impfgegnerbewegung!). Deshalb hat der Deutsche Vegetarier-Bund von der Kampfbahn abzutreten. Wenn der Vegetarrismus sich in der Presse als züngelnde Giftschlange darstellen lassen muss, ohne die möglichkeit der Gegenwehr zu haben, dann heißt es für den Deutschen Vegetarier-Bund, nicht mehr weiter vegetieren, sondern in Ehren untergehen! ... So ist denn der Verwaltungsrat des Deutschen Vegetarier-Bundes nach reiflicher Überlegung zu dem einmütigen Entschluß gekommen, die Auflösung in die Wege zu leiten.“ (Schreiben von Bundesvorstand und Verwalungsrat des Deutschen Vegetarier-Bundes vom 21. Januar 1935)

Die Vegetarische Presse berichte von der Auflösung des Deutschen Vegetarier-Bundes nur in einer kurzen Notiz:
„Der Deutsche Vegetarierbund, sitz Leipzig, ... hat sich förmlich aufgelöst. Seine Zeitschrift „Vegetarier Warte“ hat bereits vor Jahr und Tag ihr Erscheinen eingestellt“ (Vegetarrische Presse, 1935 H. 11 S. 130)

Die „Vegetarische Presse“ erschien fortlaufend bis 1941 oder 1942 unter der Schriftleitung von Georg Förster.

Im Jahr der Gleichschaltung wurden sämtliche Gruppen, die sich nicht in die nationalsozialistischen Organisationen und deren ideologisches Verständnis eingliederten oder sich von selbst auflösten, verboten. Dieses Verbot betrauf u.a. auch den Mazdaznan-Bund:
„Aufgrund der Reichspräsidentverordnung zum Schutze von Volke und Staat vom 28. Februar 1933 hat der sächsische Minister des Inneren den Mazdaznan-Bund, Sitz Leipzig e.V., und die Mazdaznan-Tempel-Vereinigung samt ihrer Unter-und Nebengliederungen ... aufgelöst und verboten.“ Ein ähnliches Schicksal widerfuhr anderen lebensreformerischen und sozialreformerischen Vebänden wie etwa den Anhängern der Anthroposophie.

Judith Baumgartner.

The emergence of the vegetarian associations
Development of clubs and societies until 1945

Century of the associations 19.
Century is often called in the research "century of the associations". Each activity whether bicycle driving organized itself in association. Association work was one of the few possibilities of the active employment for a thing; any political activity had become practically impossible due to restrictive laws after the failed 48er revolution. Also the socialist laws, into which 1870er and 1880er issue years among realm chancellors Bismarck, forbade any party formation or political Engagememt outside of the existing parties. Associations were certified only on local level. Thus also the efforts of the life reform movement and in particular the Vegetarismus begin to organize itself in local associations. In the course of the decades after 1867 a multiplicity of associations, organizations and association magazines developed, with which the following everything was not to be dealt.

It is only mentioned that the numbers of members of the vegetarian organizations around the turn of the century already at more than 2000 lay. After 1918 do not rise its number however any longer considerably. Today the level of organization of the vegetarians is lower. Nowadays the phenomenon can general be observed that far less humans associations join than for instance in the Kaiser era around 1900 the case had been, although they could quite identify themselves with the association lines.

German association for natural way of life
More than 120 years ago the first vegetarian association in Germany was created. The "German association for natural way of life" was brought 1867 by Eduard Baltzer into being. The first vegetarian magazine, at the same time association sheet of the Baltzer association, which the "association sheet for friends of the natural way of life". After death Baltzers was selected a new name for the sheet: Thalysia - numerous vegetarian restaurants called themselves likewise in such a way. The name Thalysia led itself off from the ancient meaning of the word: in the ancient Greece Thalysia corresponded to the today's custom of the harvest thank celebration.

Apart from the Baltzer association several, to a large extent independent, local combinations with own in each case association sheets developed in the years after 1867. The most famous is of Gustav the Struve 1868, thus one year after the Baltzer establishment, created "Stuttgart vegetarian association", which exists to today under the name "vegetarian society Stuttgart".

This Stuttgart association expanded 1877 to the "South German vegetarian association" and held in the same year the "1. South German vegetarian Congress "off, on which in particular the question of the vegetarian women's movement was discussed.

Beside the first vegetarian centers north living (Baltzer) and Stuttgart (Struve) were since the late 1870er years above all the vegetarians in Berlin active: Under the line of the vegetarian writer Robert Springer 1879 the "German association for harmonious life way" developed. This organization published the "vegetarian round rundschau".


Year of the foundation 1892 - German vegetarian federation

The available special edition is dedicated to an event, which jaehrt itself in this year for the dog first time: the establishment of the "German vegetarian federation". 1892 became in vegetarian history one year of the association fusion. In vegetarian association history after 1945 one assumed briefly the vegetarian federation was created 1902. Renewed source studies for my in part Magisterarbeit over the history of the Vegearismus in the empire (1870-1914), published in this magazine, placed the indicated year 1902 however as. Transfer error out. The original texts speak clearly of an establishment ten years before - 1892.

The association organization "German association for natural way of life" and the citizen of Berlin "German association for harmonious way of life" united in this year to "German vegetarian federation":
All members of the German association for natural way of life "are thereby freundlichst invited, to to 6. _ - 8. June this yearly in Liepzig take place general meeting the German vegetarian participate. The meeting has the purpose to cause a combination of all German vegetarians to a federation and thus wished the fusion of the two German associations "(the vegetarian, 15, 5. 1892, S.74)

Seat of this realm-far association becomes Leipzig, where at the beginning of of 1892 a congress of vegetarian is organized. The establishment meeting does not take place on 7 June 1892, in the Leipziger vegetarian restaurant Pomona, cure prince road 3, unfortunately exists this vegetarian restaurant today any longer; only the building, in its 1. Upper floor the restaurant was, until today remained preserved. It is in the Leipziger old part of town, not far away from the new city hall, close of the traffic junction Rossplatz. One will look for the Kurpinzsrtasse in vain today on the city plan of Leipzig - after 1945 she was renamed in green forest route. The illustration shows the house in the autumn passed yearly taken up.

Chief negotiator becomes the engaged vegetarian and writer Dr. Paul Andries, who one year later the well-known writing "the Vegetarismus and the objections of his opponents" will publish. The choice of the first chairman of the new association falls on the teacher Ernst Hering, the owner of the restaurant, Gustav Radtke, becomes 2. Managing director selected. The number of the present initial members amounts to 18.

In handwritten minutes of the founders' meeting the purpose of the association held "purpose of the German vegetarian federation is the promotion and spreading of the Vegetarismus, its principal claim in the care noble and true Menschentums on basis of the meat abstention insists."

The statute of the "German vegetarian federation" is to be shown here only in part:

1. Name and seat of the association
Its seat in Leipzig and enjoys under the name "German vegetarian federation" has Nam and seat of the association the "German vegetarian federation" the right of a legal entity.

2. Purpose of the association
the purpose of the "German vegetarian federation" is the promotion and spreading of the Vegetarismus, whose principal claim maintains in noble and true Menschentums on basis of the meatless Diaet insists...

"the federation is an ideal, in addition, he has to maintain a quite practical institution to be, as ideal institution the task, the Vegetarismus, its principal claim, like it is in paragraph 2 of the statutes is called, in the care noble and true Menschentumes on basis of the meatless diet... Here the practical tasks of the federation are however already affected. The same consist in particular of it, everything too thun making possible and forming thus a power over a firm connection of the vegetarians among themselves the more to work in the conditions are than the particular "(vegetarian control room, January 1896, S. 3f)

The establishment fixed meal
7 June is terminated with a festive dinner in the restaurant Pomona:

GREEN CORE SOUP
CAULIFLOWER
WITH LENTIL CUTLETS
SCHOTEN WITH CARROTS
AND SCORCHING POTATOES
MACARONI WITH BUTTER
AND PARMESAN CHEESE
NUT-FEEDS
QUARK WITH BUTTER
FINEST FRUIT

Numerous individuals and associations join the "German vegetarian federation" in the months and years after establishment. Thus to end the 1893 following vegetarian restaurant associations followed: Berlin, Chemnitz, Frankfurt/M., Glauchau, Hanover, Hamburg, Leipzig, Magdeburg, Meissen, Zurich as well as the vegetarian settlements Eden Orianenburg with Berlin and home garden with Buelach in Switzerland. The new association counts already three years after establishment over 900 members, 1903 over 1300 members. Organ becomes the vegetarian round rundschau, later also occasionally "Vegeari round rundschau. Vegetarian control room ". First Bundestag takes place in April 1893 in Hanover. Even if regional organizations exist beside the "German vegetarian federation" in the following years, then this association was the first successful attempt of a supraregional, realm-far vegetarian organization. The "Deutche vegetarian federation" remained existing in the year 1935.

For the German vegetarian federation recruiting members was an important task. Thus on the title page the vegetarian control room is called of 1920 (NR 2) for the advertisement of new members: to supply and the federal magazine new subscribers win
".. and it absolutely necessarily that all members of the German vegetarian federation retain to the only purely non-profit vegetarian enterprise the loyalty and on it are considered always, the German vegetarian federation... new members."

The association until 1933
For the further remarks for the years after 1933 is to be referred to a clear separation of the individual associations. The group of the vegetarians and Lebensreformer was not like also other organizations and groupings a homogeneous group.

Dresden became by the person of the vegetarian George Försters a further center of the vegetarian movement beside Leipzig. In Dresden 1881 a local vegetarian association had already formed. 1910 followed a "association of vegetarian women", the Martha Förster, which belonged to wife Georg Försters as a MIB foundress starting from 1912 as a chairman. In August 1913 by George Förster the "German vegetarian society" in the life one called.

[Georg Försters was secretary of the Dresden Society in 1908, and present at the first IVU Congress. ]

In Berlin 1918 the "federation German vegetarian-unites" its association sheet the "vegetarian messenger" and starting from 1926 the "vegetarian press" was based.

In the years therefore two associations exist to Weimar Republic next to each other, which were supraregional common:
-- German vegetarian federation, Leipzig (1892 based)
-- federation of German vegetarian associations, Berlin (1918 based), was attached it "German Vegetarier society", Dresden (1913 based)

The total number of the organized vegetarians was smaller 1930 than into the 1890er years. There were 26 vegetarian associations. The federation of German vegetarian associations had end of the 20's about 30% all organized vegetarians; over the numbers of members of the German vegetarian federation no numbers are present for this period. The number of the vegetarians in Germany became estimated on approximately 200.000. This development was called the "lowest point of the vegetarian movement in Germany" (vegetarian press 1930, S. 91f)

In the year 1930 stepped on that 2. German vegetarian day in Dresden a crucial restructuring of the vegetarian movement. The German vegetarian society (Georg Förster) and the association of vegetarian Mrs. (Martha Förster) withdrew due to association-internal arguments from the federation German vegetarian association. Thus the federation was practically work unable. Together with the association of vegetarian women the German vegetarian society a new vegetarian federation creates: the "German vegetarian federation". Chairman and editor of the organ "vegetarian press" became George Förster. If this new association was centered both in its structure and in his objectives and activities also very the person Georg Förster, it is nevertheless worth mentioning that the numbers of members rose in the next years substantially.

Apart from his leading function in the "German vegetarian federation" Georg Förster was considerably involved with the establishment of the "federation of vegetarian convalescent homes and restaurants 1930.

The two vegetarian organizations saw themselves working as competition associations and not together: Thus no reference to the existence of the "German vegetarian federation" or any meetings is in the messages of the "vegetarian press".

The German vegetarian federation after 1933
The year after the National Socialist seizure of power were loaded for the German vegetarian federation, which could celebrate 40 in June 1932 its year old existence, with substantial difficulties. The federation existed itself still two years to 1935 further during the "vegetarian press" of the Förster association in its articles rapidly the new political. And itself arranged, will it adapts to circumstances for the "German vegetarian federation" ever more with difficulty to extract themselves from the threatening equal attitude and to maintain the association work in used way.

On 3 October 1934 the "German associating detention for life reform" was created. This "authorized and authorized agency of the reform movement in the direct connection with the NSDAP" directly the special reasonable advice for public health was subordinated and had as superordinate organization the task the different associations and groupings ranking among the life reform movement to integrate. The year 1935 became the year of synchronising all more lebensreformerischer and more vegetarian unites.

The forthcoming integration into the spreading organization "society for life reform" and thus the loss over forty-year old independent existence of the association induced the "German vegetarian federation" to arrange the dissolution. The first Federal leader at that time Bruno Wolff as well as the federal treasurer Adelbert Nanterborg signed to 18. Ferbruar 1935 the notarial dissolution of the "German vegetarian federation". The dissolution had been confirmed by a strike ballot, in which 108 voters of members had participated, to 5, 2, 1935.

In the January of the yearly 1935 the following letter had been sent to the members, which was to be shown here auszugweise:
"at the be correct-inherit-right members the German vegetarian federation... The German vegetarian federation was a combat federation, and which for its idea argued, become of the combat times always with special high feeling back-think. In the today's state fight for goals, which the state management does not approve of, is inadmissible (inoculation opponent movement compares!). Therefore the German vegetarian federation has to retire from the combat course. If the Vegetarrismus must be able to be represented in the press as a zuengelnde poison queue, without having the possibility of the Gegenwehr, then it is called for the German vegetarian federation, no longer far vegetieren, but in honours to go down! ... Thus the board of directors of the German vegetarian federation came to careful consideration to the unanimous resolution to initiate the dissolution." (letters of Federal Administration and whale advice of the German vegetarian federation from 21 January 1935)

The vegetarian press reports of the dissolution of the German vegetarian federation only in a short note:
"the German vegetarian federation, seat Leipzig... dissolved formally. His magazine "vegetarian control room" already stopped its appearance year and day ago" (Vegetarri press, 1935 H. 11 P. 130)

The "vegetarian press" appeared sequentially until 1941 or 1942 under the editorship of Georg Förster.

In the year of synchronising all groups, which were integrated not in the National Socialist organizations and their ideological understanding or dissolved automatically, were forbidden. This prohibition pray up among other things also the Mazdaznan federation:
"due to the realm president regulation to the protection of people and state from 28 February 1933 the Saxonian Minister of the Interior dissolved and forbade the Mazdaznan federation, seat Leipzig e.V., and the Mazdaznan temple combination including its Unter-und Nebengliederungen...." A similar fate happened to other lebensreformerischen and sozialreformerischen as for instance the trailers of the Anthroposophie.

Judith Baumgartner.

 

 

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